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Mit dem Rollstuhl Treppensteigen

„Rollstuhl und Treppen“ hieß einer der ersten Beiträge (Oktober 2014, Link) auf dieser Seite. Es ist fast fünf Jahre her und ich kann zu diesem Thema nun etwas Außergewöhnliches berichten.

Der Kern meiner damaligen Aussage bleibt bestehen. Treppen sind das Sinnbild einer diskriminierenden Architektur. Eine Architektursprache, die klar sagt, wir wollen nicht, dass du rein kommst. Aber jetzt gibt es einen Rollstuhl, der Treppen überwindet. Das Start-up Scewo hat mit dem „Bro“ einen Rollstuhl entwickelt, der nicht nur hilft den Alltag, sondern auch die Treppen zu bewältigen. Gerne stelle ich diesen Rollstuhl hier vor und möchte auch gleich am Anfang deutlich machen, dass dies ein Produkt ist, das man käuflich erwerben kann. Ich bin jedoch nicht mit der Firma auf irgend einer Weise wirtschaftlich verbunden. Ich finde als Rollstuhlnutzer dies ein tolles Produkt und freue mich auf meine Probefahrt.

In diesen Beitrag werden Bilder und Videos der Firma „Scewo“ verwendet und ich greife auf Texte der Pressemappe und Medienmitteilungen zurück.

Grafik zum Treppensteigen des „bro“

Aus der Medienmitteilung des Unternehmens: „Das Team des Start-ups Scewo ist sich einig: Es braucht eine Revolution im Mobilitätsbereich. Mit coolem Design und Spezialfunktionen wie Treppensteigen wagt es sich in den Rollstuhlmarkt vor. Am 21. September 2018 präsentiert es sein erstes, kaufbares Modell im Landesmuseum Zürich.

Der Rollstuhl balanciert selbständig auf zwei Rädern. Dadurch wird das Befahren von Grünflächen und Waldwegen zum Kinderspiel. Auch für rutschigen und steilen Untergrund hält Scewo Bro eine Lösung bereit: Diese Herausforderung wird mit dem Einsatz von Raupen gelöst. Zudem trumpft das neue Modell mit einer Lift-Funktion, wobei der Rollstuhlfahrer auf Augenhöhe mit seinem Gegenüber kommunizieren kann. In einer Liegeposition entlastet der Rollstuhlfahrer Sitzpartien oder nutzt diese Position zum entspannen. Dank einem Sitzgleiter fährt er ausserdem stufenlos unter jeden Tisch. Auch bei der Bedienung des Geräts stellt Scewo ihre zukunftsorientierte Denkweise unter Beweis: Der Rollstuhl lässt sich mit Smartphone und Joystick bedienen. Mitgründer und Designer Thomas Gemperle beschreibt Scewo Bro wie folgt: «Unser Gerät ist zu Ende gedacht. Mit Scewo Bro fusionieren wir Mobilität, Funktionalität und Ästhetik. Mit futuristischem Design haben wir ein Lifestyle-Produkt geschaffen. Damit setzen wir neue Massstäbe im Rollstuhlmarkt.»


Verfügbarkeit und Kosten
Scewo Bro ist das erste kaufbare Modell der Scewo AG. Der Vorverkauf startet am 21. September 2018. Die Auslieferung erfolgt voraussichtlich ab Ende 2019, vorerst ausschliesslich in die Schweiz. Die Expansion in weitere Länder erfolgt schrittweise. Der Preis liegt bei voraussichtlich 35 500 Franken. Der Preis von gängigen Elektrorollstühlen ohne Treppensteigfunktion liegt heute bei durchschnittlich 25000 Franken.“

Als ergänzender Hinweis: beim aktuellen Kurs des Fanken liegt der Preis bei ca. 32.000,– €. Dies ist ein stolzer Preis für ein Hilfsmittel, womit man aber in der Lage ist, der Diskriminierung ein Schnäppchen zu schlagen. Aber leider beschränkt sich der Vertrieb zurzeit noch auf die Schweiz.

Zum Schluss möchte mit dem folgenden Link auf eine ungewöhnliche Hitliste hinweisen. Hier werden die zehn besten E-Rollstühle vorgestellt: https://www.youtube.com/watch?v=fRROri3GcOs Leider bleibt hier das Treppensteigen mit dem Rollstuhl noch eine Ausnahme. Der Schwerpunkt liegt auf dem Fahren in der Stadt, in leichtem Gelände und in der gebauten Umgebung. Auch hier ist das eine oder andere interessante Modell dabei.

Kontaktdaten:

  • Scewo AG, Gebäude A, 3. OG,
  • Technoparkstrasse 2 8406 Winterthur, Switzerland
  • Telefon: + 41 44 500 86 03
  • Email: info@scewo.ch

(Juli 2019|ml)