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Barrierefreiheit

ADAC: keine Treppe ist mängelfrei

Der ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V.) ist eher durch sein Angebot als Pannenhelfer (gelbe Engel) und seine markigen Sprüche wie „freie Fahrt für freie Bürger“ bekannt, hat in seiner Monatszeitschrift „motorwelt“, Ausgabe 02/2019, einen ungewöhnlichen Test veröffentlicht.

Unter dem Gesichtspunkt, dass 8 Millionen Deutsche als Schwerbehinderte eingestuft sind, betrifft die Frage der Barrierefreiheit schon lange keine Minderheit mehr. Darüber hinaus nützt die Barrierefreiheit allen Menschen und oft sind es nur Kleinigkeiten, die im besten Fall keine oder nur geringe Kosten verursachen, aber die Barrierefreiheit deutlich verbessern. Es ist oft eine Gedankenlosigkeit bei der Planung, Umsetzung oder im Alltag, die für die Menschen mit einer Schwerbehinderung zu einem Problem werden kann.

Neben der erfreulichen Tatsache, dass bei wenigen Punkten in den 10 untersuchten Städten keine oder nur geringe Mängel gefunden wurden, bleibt jedoch das Fazit, dass es noch viel zu verbessern gibt. Insbesondere auf Grund der demographischen Entwicklung spielt die Barrierefreiheit eine immer größere Rolle. Bei vielen untersuchten Punkten gibt es noch reichlich Handlungsbedarf. Aus der Untersuchung des ADACs:

  • Keine der 90 untersuchten Treppen sind mängelfrei, bei 94% der Treppen fehlen die kontrastreichen Aufmerksamkeitsfelder am oberen Treppenanfang
  • Haltestellen ÖPNV: bei 79% sind die Bedienelemente der Ticketautomaten zu hoch
  • Wege: bei 74% fehlen die Bodenindikatoren an Kreuzungen
  • öffentliche Einrichtungen: bei 71% sind die Tresen an Infoschalter, Anmeldungen und Kassen zu hoch
  • Parkplätze: bei 64% sind die Bedienelemente der Parkscheinautomaten zu hoch.

Als positiv wurde bewertet:

  • Wege auf Parkplätzen und in den Gebäuden sind meist gut begeh- und befahrbar,
  • Taster an Ampeln sind sehr häufig vorhanden und gut erreichbar.

Weitere Informationen bietet der ADAC unter folgendem Link: „selbstbestimmt unterwegs“ und unter „Unterstützung für Menschen mit Behinderung„.

(Februar 2019|ml)